Einige Erklärungen zu den Schreibmaschinen
in diesem Museum. 
 
Diese Webseite kann nur einen kleinen Teil der ausgestellten Exponate zeigen. Fotos von etwa 600 Exponaten hier einzustellen scheint nicht sinnvoll zu sein; denn niemand würde sie hier im Internet anschauen. Deswegen wurde nur ein Teil der interessantesten Modelle hier aufgeführt. So soll dieser Internet-Auftritt das Interesse wecken, das Museum persönlich zu besuchen.

Beachten Sie auch, dass diese Maschinen wegen jahrelanger Nutzung nicht immer picobello aussehen können;
Gebrauchsspuren sind deswegen teilweise deutlich sichtbar. Aber sie wurden absichtlich so belassen ohne die Fotos besonders zu bearbeiten oder aufzuhübschen.
 
Die Zusammenstellung erfolgt dergestalt, dass eine relativ einfache Zuordnung zu ihrer Epoche und zu ihrer Herstellung und Nutzung der Maschinen möglich ist. Eine strenge Zuordnung ist nicht immer möglich, diese Zuordnung muss hier deswegen fließend ausfallen. Weil die Entwicklung dieser Maschinen weltweit natürlich eine finanzielle Angelegenheit war - wie sie sich heute an Computern, speciell PCs, abzeichnet: Im Alleingang nicht zu bewältigen. 
So ist die Aufteilung der Maschinen nach Ländern, Marken und Typen fließend.
 
Von den ersten Anfängen bei Schreibmaschinen, die recht unförmig und schwer und auch schwierig zu bedienen waren, ging die Entwicklung immer weiter bis zu den heutigen elektrischen Ausführungen mit vielen hilfreichen Rafinessen. 

Einige der ersten Maschinen schrieben gar von unten auf eine Walze (unteranschlägig); damit konnte man das Geschriebene nicht sehen. Zum Anschauen musste die Walze angehoben werden. Erst dann konnte die Kontrolle erfolgen. Heutzutage einfach undenkbar. Aber die damalige Zeit brachte somit einigen Schreiberinnen -es waren Sekretärinnen- immerhin eigene Einkünfte. 
 
Es ist nun nicht so, dass jede Schreibmaschine eine Einzelanfertigung war. Sie wurden zu Tausenden in riesigen Fabriken von hunderten Arbeitern hergestellt. 
Nicht jede dieser Fabriken hat einen eigenen Schreibmaschinentyp, ein Modell entwickelt.
Oft wurden Maschinen in Lizenz gefertigt. Das bedeutet, dass in einem Land eine Maschine entwickelt wurde, und aufgrund dieses Musters dann in einem anderen Land massenweise gebaut wurde. Was aber nicht ausschloss, dass sie zunächst auch im Land der Entwicklung produziert wurde. So ist jedoch eine Zuordnung nach Ländern nur ungenau möglich.
Ähnlich dem Vorgang, wie es heute mit PCs funktioniert. Deren Entwicklung erfolgt zum Beispiel in Amerika, die Fertigung jedoch in asiatischen Ländern – nach dem Prinzip wie sie mal entwickelt wurden. Das hat verschiedene Gründe und Vorteile, was aber nicht Gegenstand dieses Museums und dieser Webseiten ist. 

Bei einer Lizenzfertigung wurde meistens auch die Bezeichnung einer Maschine geändert. 

Hinzu kommt, dass es natürlich viele Werkstätten gab, die sich der Reparatur und Wartung der Maschinen widmeten - und bei entsprechendem Umfang auch ihren Firmennamen dabei prägten.

So ist eine definierte Zuordnung des Stammhauses einer Schreibmaschine nicht immer möglich. Eine deutsche Maschine könnte in England oder USA entwickelt worden sein, jedoch die Produktion unter einem anderen Namen eben hier im Lande erfolgt sein - wie auch in Amerika oder England. 

Dabei gilt es zu beachten, dass jedes Land seine eigenen Buchstaben hat - wie zum Beispiel das ß in Deutschland. Das mechanische Grundgerüst einer Schreibmaschine sollte aber immer gleich sein, eben um sie massenweise produzieren zu können. Das war ja manuelle Arbeit am Fließband mit unzähligen Einzelteilen und Fertigungsschritten – wobei auch noch die Reihenfolge des Zusammenbaus zu beachten war.
Nur die aufgelöteten Typen und die Tastaturköpfe wurden individuell angefertigt. So ergeben sich auch die landesspezifischen Tastaturen. Ein Franzose kann deswegen auch nicht so einfach auf einer deutschen Tastatur zurecht kommen, geschweige denn auf einer russischen oder arabischen. 
Einige dieser ‘exotischen‘ Arten werden hier im Museum gezeigt, erscheinen aber auch hier auf den Webseiten. 
 
Vorteil einer rein mechanischen Schreibmaschine ist, dass sie ohne elektrischen Strom auskommt. Damit ist sie überall -auch im Urwald- jederzeit sofort einsetzbar. Dazu wären allerdings eine leichte und platzsparende Bauweise vorteilhaft. Eben wie bei diesen kleinen Reiseschreibmaschinen, die durchaus auch heute noch gern zum Einsatz kommen. Eine minimale stabile Bauweise ist jedoch auch hier nötig, eben wegen der doch recht präzisen Funktionsweise. 
Auch bei älterem Offset-Druck mit begrenzter Menge ist eine mechanische Schreibmaschine vorteilhaft zum Erstellen der Matritze. 
 
Neben der Konstruktion und Ausführung der gewöhnlich benutzten Maschinen gibt es auch Luxusausgaben. Diese Ausgaben ändern das gewohnte, mitunter monotone Schriftbild wesentlich. 
Standardmäßig hatten die Maschinen für jeden Buchstaben gleiche Abstände zueinander. Das war eine mechanisch relativ einfach zu bewältigende Aufgabe, den Wagen mit dem Papier in steten gleichmäßigen Schritten pro Buchstabe fortzubewegen. Auch Tabellen und Listen sind somit leicht zu erstellen.
Das nennt sich Monospace-Schrift.

Weitere Entwicklungen, wie zum Beispiel die der IBM Executive-Maschine, veänderten den Abstand der Buchstaben zueinander proportional zu der Breite der Buchstaben. Die Breite eines ‘m‘ ist dreimal so weit wie die eines ‘i‘. Diese Darstellung nennt sich Proportional-Schrift. Eine solche Schrift ergibt ein sehr viel gefälligeres Aussehen als bei Monospace. Aber die Maschinen für proportionale Schrift sind mechanisch aufwändiger, wurden aber auch rein manuell mechanisch betrieben. Sie wurden meistens eingesetzt für besondere Schreiben der Geschäftsleitung, gar auf handgeschöpftem Büttenpapier. 
 
Dann gibt es noch eine Besonderheit bei manchen Maschinen, den Tabulator. 
Eine Tabulator-Einrichtung erlaubt es, den Wagen mit dem Papier horizontal auf vorgegebene Stellen (Spalten) zu positionieren. So werden formatierte Tabellen und Listen erstellt. Es gibt verschiedene Tabulator-Einrichtungen. Die einfache lässt den Wagen immer auf eine (oder mehrere) voreingestellte Position springen. Die etwas aufwändigere Version springt jedoch relativ zu einer voreingestellten Position. Das nennt sich dann Dezimal-Tabulator, und diese Einrichtung hatte mehrere Tabulator-Tasten: Zehner- Hunderter- Tausender- Zehntausender Positionen. Sehr hilfreich zum Beispiel in Zeiten der Inflation, bei der die Länge der Beträge sehr schnell wechselte. Das konnte natürlich nur bei mechanischen Maschinen sinnvoll sein, bei denen auch die Breite aller Ziffern gleich (Monospace) war. 
 
Wie auch heute mit den Tintenpatronen hatte man auch damals schon den Zug der finanziellen Zeit erkannt. Jede Maschinen-Type hatte ihr besonderes Farbband, auch zweifarbig, sodaß man beim Kauf eines neuen Farbbandes an das Fabrikat gebunden war. Es gab allerdings auch ‘Schwämmchen‘, an dem  der Typenhebel mit dem Buchstaben vorbeistrich. Mühsame Sache, weil dieser Schwamm bald mal leer war, und es dann schwarze Finger gab. Auch abwechselnde Rotschrift war dabei nicht vorgesehen. 
 
An Sondermaschinen sei die Scheck-Schreibmaschine erwähnt. Schecks (wie auch Wechsel) haben / hatten ein genormtes Format, und Angaben stehen auf vorgesehenen Positionen. Das konnte leicht und sicher bewerkstelligt werden, indem der Scheck einfach mit einer Kurbel durch die Maschine gedreht wurde. Der Betrag wurde natürlich vorher eingestellt.

Alle diese Modelle und deren Varianten können im Museum besichtigt werden.